Baupläne nehmen Konturen an

Schömberg-Langenbrand. Auf dem langen Weg zu einem neuen Gemeindehaus ist die Kirchengemeinde Langenbrand einen Schritt weiter gekommen. In einer intensiven, aber sachlich geführten Diskussion, entschieden sich zwei Drittel der Besucher für eine Planung des Neubaus an der Forststraße oberhalb der Langenbrander Kirche.

Das Thema evangelische Gemeindehaus bewegt die Kirchengemeinde im Schömberger Ortsteil schon seit Jahren. Vor rund zehn Jahren ist das Projekt schon einmal gescheitert, diesmal wollte die Kirchengemeinde von Beginn an versuchen, in der Bevölkerung einen breiten Konsens für ihr Vorhaben zu mobilisieren. Das auf rund 600000 Euro bezifferte Bauvorhaben soll nach ersten Überlegungen einen Jugend- und zwei Versammlungsräume sowie Platz für Küche, Technik, Abstellraum und Bistro vereinen.

Bei einem Informationsabend der Kirchengemeinde stand neben der Präsentation der Planungen durch Architekt Traugott Schlecht vor allem der Meinungsaustausch über den zukünftigen Standort im Mittelpunkt. »Wir haben ein Luxusproblem, wir können zwischen zwei Plätzen unter und oberhalb der Kirche entscheiden« so der Architekt. Ein dritter, in die Diskussion eingebrachte Standort schied nach kurzer Diskussion aus, da alle für eine kirchennahe Lösung plädierten. Um dem Neubau eine untergeordnete Stellung zur Kirche zu verleihen und deren Außenwirkung im Vordergrund zu behalten, schälte sich beim Austausch der Argumente schnell eine eingeschossige Bauweise heraus. Die wird aus Kostengründen ohne Unterkellerung erstellt.

Mehr Diskussionsstoff barg der Standort. Aus Fragen wie Infrastruktur, Stellplätze, Verkehrsanbindung, mögliche Lärmbelästigung entwickelte sich ein reger Austausch von Argumenten. Ortsvorsteher Siegfried Wankmüller lenkte die Diskussion immer wieder auf die kritische Verkehrssituation an der Kurve unterhalb der Kirche und machte sich für eine Lösung oberhalb des Forstweges stark. Dazu kamen Kostenüberlegungen, da die Kirche für den unteren Platz Geld in die Hand nehmen müsste und für den oberen Standort »nur« Erbpacht anfallen würde.

Bei einer Abstimmung befürworteten sieben Besucher den unteren, rund 25 Zuhörer den oberen Standort. Karl-Heinz Walz vom CVJM dankte für die lebhafte und sachliche Diskussion. Pfarrer Walter Hörmann fasste die Ergebnisse mit den Worten »Bauen will bedacht sein, und da haben wir heute einen guten Schritt getan« zusammen.

Der Architekt wurde beauftragt, die Argumente auszuwerten und den geplanten Baukörper in das favorisierte Gelände einzuarbeiten. Dabei sollen mögliche Lärmbelästigungen, ein behindertengerechter Haupteingang in südlicher Richtung und eine entsprechende Zahl von Stellplätzen berücksichtigt werden.

Von Albert M. Kraushaar

16.04.2010

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